Betriebsanlagengenehmigung in Österreich – Einfach erklärt

Wenn Sie ein Unternehmen mit eigenen Räumen eröffnen wollen, brauchen Sie in vielen Fällen eine sogenannte Betriebsanlagengenehmigung. Diese Genehmigung ist gesetzlich vorgeschrieben und wichtig für Ihre Sicherheit, die Umwelt und Ihre Nachbarn.

In diesem Beitrag erfahren Sie Schritt für Schritt, wann Sie eine Genehmigung brauchen, wie Sie sie beantragen und was sie kostet.

Was ist eine Betriebsanlagengenehmigung?

Eine Betriebsanlagengenehmigung ist eine behördliche Erlaubnis. Sie benötigen sie, wenn Ihre Geschäftsräume oder Geräte Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesundheit oder die Sicherheit haben können. Ziel ist es, Menschen, Tiere, Nachbarn und die Umwelt zu schützen.

Die Behörde prüft zum Beispiel:

  • Ob es genug Lüftung und Brandschutz gibt
  • Ob Lärm oder Gerüche entstehen
  • Ob Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden

Ohne Genehmigung dürfen Sie Ihre Anlage nicht betreiben!

Wann ist eine Genehmigung nötig?

Sie benötigen eine Betriebsanlagengenehmigung, wenn Sie:

  • technische Geräte verwenden,
  • Produkte verarbeiten oder lagern,
  • oder wenn es Kundenverkehr in Ihren Räumen gibt.

Typische Beispiele:

  • Ein Restaurant mit Küche, Lüftung und Kühlräumen
  • Ein Friseursalon mit Waschplätzen und chemischen Produkten
  • Eine Autowerkstatt mit Hebebühne und Maschinen
  • Eine Bäckerei mit Backofen und Lager

Keine Genehmigung brauchen Sie, wenn:

  • Sie ein einfaches Büro betreiben
  • Sie einen Online-Shop von zu Hause führen, ohne Lager oder Kundenbesuch
  • Wenn Sie beim Kunden arbeiten (z. B. als Installateur oder Maler).

Wie beantragen Sie die Betriebsanlagengenehmigung?

Die zuständige Behörde ist:

  • In Wien: die MA 63 – Gewerbetechnik
  • Außerhalb von Wien: die Bezirkshauptmannschaft oder das Magistrat

Ablauf der Genehmigung:

  1. Antrag stellen bei der zuständigen Behörde
  2. Unterlagen vorbereiten, z. B.:
    • Grundrisspläne der Räume
    • Beschreibung der Tätigkeit
    • Nachweise zu Lüftung, Lärm, Brandschutz
  3. Die Behörde prüft die Unterlagen und kommt ggf. zur Besichtigung
  4. Wenn alles passt, erhalten Sie die Genehmigung schriftlich
Tipp: Verwenden Sie einen geprüften Techniker oder Architekten, um die Pläne professionell erstellen zu lassen.

Was kostet eine Betriebsanlagengenehmigung?

Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab:

Faktor Einfluss auf Kosten
Größe des Betriebs Je größer, desto teurer
Art der Tätigkeit z. B. Gastronomie oft teurer als Büro
Zusätzliche Nachweise Gutachten, Pläne, Technikerkosten

Beispielhafte Kosten:

  • Kleine Betriebe: 300–500 Euro
  • Mittlere Betriebe: bis 1.000 Euro
  • Große Anlagen: oft über 1.000 Euro

Zusätzlich können Kosten entstehen für:

  • Techniker oder Architekt (ca. 500–1.500 Euro)
  • Umbauten, falls gesetzliche Anforderungen nicht erfüllt sind

Tipps für Gründerinnen und Gründer

Frühzeitig informieren: Am besten vor dem Mietvertrag prüfen, ob Sie eine Betriebsanlagengenehmigung brauchen.

Beratung nutzen:

  • WKO Wien hilft bei Fragen zur Betriebsanlagengenehmigung
  • Der Gründerservice der WKO unterstützt bei der Vorbereitung
  • Auch Stadt Wien bietet Infos zur MA 63

Förderungen prüfen: Für Neugründer gibt es finanzielle Unterstützung, z. B. durch die Wirtschaftskammer oder aws.

Checkliste verwenden: Eine eigene Checkliste hilft Ihnen, alle Unterlagen rechtzeitig zu sammeln.

Fazit: Gut geplant ist halb genehmigt

Die Betriebsanlagengenehmigung ist für viele Betriebe Pflicht. Sie sorgt für Sicherheit und schützt Ihre Nachbarn. Wenn Sie sich rechtzeitig informieren, ist das Verfahren gut zu schaffen. Nutzen Sie die Beratungsmöglichkeiten – das spart Zeit und Geld!

Wenn Sie Fragen haben, schreiben Sie sie bitte unten in die Kommentare.

Schöne Grüße, Felix

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