Wann lohnt sich die Optierung Umsatzsteuer?
Wenn du in Österreich selbstständig bist, dann hast du vielleicht schon von der Kleinunternehmerregelung gehört. Diese Regelung erlaubt es dir, keine Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) an das Finanzamt abzuführen, solange dein Umsatz im Jahr nicht mehr als 55.000 Euro beträgt.
Das klingt erstmal gut, oder? Weniger Bürokratie, keine monatlichen oder vierteljährlichen Umsatzsteuervoranmeldungen und deine Rechnungen sind günstiger, weil du keine 10 % oder 20 % Umsatzsteuer draufschlagen musst. Doch manchmal kann es trotzdem sinnvoll sein, freiwillig die Optierung Umsatzsteuer zu wählen. Warum? Hier sind die wichtigsten Gründe:
1. Hohe Ausgaben für dein Business
Wenn du viele Ausgaben hast, zum Beispiel für Material, Miete oder Computer, dann zahlst du bei jedem Einkauf Umsatzsteuer. Wenn du aber umsatzsteuerpflichtig bist, kannst du dir diese Vorsteuer vom Finanzamt zurückholen. In diesem Fall kann die Optierung Umsatzsteuer für dich finanziell vorteilhaft sein.
2. Deine Kunden sind auch Unternehmen
Wenn du vor allem an andere Unternehmen (B2B) verkaufst, ist es meistens kein Problem, Umsatzsteuer auf die Rechnung zu setzen. Unternehmen können sich die gezahlte Umsatzsteuer nämlich vom Finanzamt zurückholen. Es macht also keinen Unterschied für sie, ob du Umsatzsteuer verrechnest oder nicht. Für dich hat die Optierung Umsatzsteuer aber den Vorteil, dass du auch die Vorsteuer zurückbekommst.
3. Du willst wachsen
Wenn du planst, dein Geschäft größer zu machen und in den nächsten Jahren über die 55.000-Euro-Grenze hinauszuwachsen, kann es sinnvoll sein, gleich mit Umsatzsteuer zu starten. Dann musst du nicht plötzlich alles umstellen, neue Rechnungen schreiben und deine Preise anpassen, wenn du die Kleinunternehmerregelung verlässt. In diesem Fall kann eine frühzeitige Optierung Umsatzsteuer dir langfristig Vorteile bringen.
Wann solltest du lieber die Kleinunternehmerregelung nutzen?
Nicht immer ist es klug, Umsatzsteuer zu zahlen. Hier sind einige Situationen, in denen es besser sein kann, Kleinunternehmer zu bleiben:
1. Deine Kunden sind Privatpersonen
Wenn du hauptsächlich an Privatpersonen (B2C) verkaufst, dann ist dein Preis für sie oft ein entscheidender Faktor. Ohne Umsatzsteuer kannst du deine Dienstleistungen oder Produkte günstiger anbieten. Das kann ein großer Vorteil sein, besonders in Branchen mit viel Konkurrenz.
2. Du hast kaum Betriebsausgaben
Wenn du fast keine geschäftlichen Ausgaben hast, dann bringt es dir wenig, Vorsteuer zurückzuholen. Dann ist es meist besser, die einfache Variante ohne Umsatzsteuer zu wählen und auf die Optierung Umsatzsteuer zu verzichten.
3. Du willst weniger Bürokratie
Wenn du dich ungern mit Steuererklärungen und Finanzamt-Kram beschäftigst, dann ist die Kleinunternehmerregelung eine Erleichterung. Du musst keine Umsatzsteuervoranmeldungen machen und sparst dir einige administrative Aufgaben.
Fazit
Es gibt keine allgemeine Regel, was besser ist – es hängt von deinem Geschäftsmodell ab. Wenn du viele Ausgaben hast, mit Unternehmen arbeitest oder wachsen willst, kann sich die Optierung Umsatzsteuer lohnen. Hast du aber vor allem Privatkunden, wenige Kosten und keine Lust auf Steuerbürokratie, dann bleib besser Kleinunternehmer.
Tipp: Besprich deine Situation mit einem Steuerberater! Er kann dir helfen, die beste Entscheidung für dein Business zu treffen.